Wikileaks: Bashir hat Milliarden in London

Hat gut lachen: Omar al Bashir, Präsident
Hat gut lachen: Omar al Bashir, Präsident

Wikileaks: Bashir hat Milliarden in London
Machthaber soll 6,8 Milliarden Euro veruntreut haben – Bankengruppe Lloyds dementiert
London/Nairobi – Der sudanesische Staatschef Omar al-Bashir, gegen den ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes (IStGH) wegen Völkermordes besteht, soll nach Informationen von Wikileaks neun Milliarden US-Dollar (6,8 Milliarden Euro) veruntreut haben. Das Geld aus der Staatskasse soll er auf britischen Banken, darunter Lloyds, deponiert haben, berichtete die Londoner Tageszeitung “The Guardian” unter Berufung auf Wikileaks am Samstag. Sowohl ein Sprecher der sudanesischen Botschaft in London als auch die Bankengruppe Lloyds dementierten dies der Zeitung gegenüber. Die Anklagebehörde beim Haager IStGH hat nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass der sudanesische Machthaber mehrere Milliarden Dollar unterschlagen hat

Bashir werden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der südsudanesischen Krisenregion Darfur zur Last gelegt. Dort sind seit 2003 nach UNO-Schätzungen 300.000 Menschen gewaltsam umgekommen. Regimetreue arabische Janjaweed-Reitermilizen terrorisieren die ansässige Bevölkerung. 2,5 Millionen Menschen wurden vertrieben, eine Viertelmillion flüchtete in das Nachbarland Tschad. Der 1989 durch einen Militärputsch an die Macht gekommene Bashir sucht den Schulterschluss mit den anderen arabischen und afrikanischen Staaten gegen “Verfolgung” durch den Westen. Bashir hatte in der Vergangenheit eine Annäherung an die USA gesucht und dafür den Islamisten-Führer und Ex-Chefideologen des Regimes in Khartum, Hassan al-Tourabi (Turabi), entmachtet.

Das Haager Gericht konzentriere sich auf die Anklage wegen Völkermordes, nicht auf die mutmaßliche Veruntreuung, sagte IStGH-Chefankläger Luis Moreno-Ocampo am Samstag. Die Plattform Wikileaks machte eine Depesche zwischen Moreno-Ocampo und einem US-Spitzendiplomaten aus dem März 2009 öffentlich. Kurz zuvor hatte der Strafgerichtshof den Haftbefehl gegen Bashir erlassen. In der Depesche erklärt der Ankläger, wenn die Veruntreuung öffentlich gemacht würde, könne das die Verhaftung Bashirs begünstigen. Vor allem die öffentliche Meinung im Sudan selbst sollte mit der Veröffentlichung beeinflusst werden. (APA/dpa/dapd)

Source: http://derstandard.at/1292462156192/
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