Machthaber über Obama verärgert

Machthaber über Obama verärgert
Kritik an Völkermord-Äußerung des US-Präsidenten in Ghana
Khartum/Accra – Die Verwendung des Begriffs “Genozid” durch US-Präsident Barack Obama für die andauernden Gewaltexzesse in der Darfur-Region hat die Machthaber im Sudan schwer verärgert. Solche Äußerungen seien “ein Rückschritt und nicht konstruktiv”, erklärte Regierungssprecher Ali Sadiq am Montag in Khartum. Obama hatte bei seinem Besuch in der ghanesischen Hauptstadt Accra unter anderem betont, “ein Völkermord wie gegenwärtig in Darfur” sei nicht nur ein afrikanisches Problem, sondern eine Herausforderung an die gesamte Menschheit, die nach einer internationalen Antwort schreie.
Gegen den sudanesische Staatschef Omar Hassan al-Bashir hat der Internationale Strafgerichtshof (IStGH bzw. ICC) im März Haftbefehl wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen. Chefankläger Luis Moreno-Ocampo hatte die Staatengemeinschaft zur Geschlossenheit aufgerufen, um den internationalen Haftbefehl durchzusetzen. “Bashir vernichtet seit über sechs Jahren ein ganzes Volk durch Hunger und Vergewaltigungen. 2,5 Millionen Menschen sterben in Darfur einen langsamen Tod. Davor die Augen zu verschließen, würde die Probleme nicht lösen”, hatte Moreno-Ocampo erklärt.
Reitermilizen
In der Darfur-Region sind seit 2003 nach UNO-Schätzungen etwa 300.000 Menschen gewaltsam umgekommen. Dort terrorisieren vor allem regimetreue arabische Janjaweed-Reitermilizen die ansässige Bevölkerung. 2,5 Millionen Menschen wurden vertrieben, eine Viertelmillion flüchtete in das Nachbarland Tschad. Im Weltsicherheitsrat in New York verhinderte die Vetomacht China eine Verurteilung des Regimes in Khartum. Die Afrikanische Union und die Arabische Liga stärkten Bashir den Rücken. (APA)
Quelle: http://derstandard.at/fs/1246542061570/Genozid-Machthaber-ueber-Obama-veraergert

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