Die US-Regierung bezeichnet die Vorgänge in der sudanesischen Darfur-Region weiterhin als Völkermord. Sie relativierte damit eine Äußerung des Sudan-Gesandten von Präsident Barack Obama, Scott Gration, der vor wenigen Tagen nur noch von den „Resten eines Völkermords“ im Sudan gesprochen hatte. Die Kirche vor Ort ist dennoch besorgt, dass sich die internationale Gemeinschaft nicht mehr um die Menschen in der Krisenregion kümmern könnte. Der sudanesische Erzbischof von Juba, Paolino Lukudu Loro, warnt, die Ortskirche kämpfe mit Schwierigkeiten:
„Wir betreuen zwölf Pfarreien. Doch nur eine davon ist stabil, die anderen elf leiden an den Folgen des Konflikts im Darfur. Deshalb ist es für uns schwierig, eine gute und angemessene geistliche Hilfe anzubieten. Denn die Menschen leiden an Hunger oder müssen sonst schauen, wie sie überleben können. Die meisten Familien sind auseinandergerissen worden. Falls ein Elternteil die Attacken überlebt hat, so lebt er oder sie heute vielleicht in einem anderen Ort. Kurzum, wir als Ortskirche versuchen, zusammen mit Hilfswerken materiell aber auch spirituell zu helfen.“
Derweil hat die deutsche Regierung beschlossen, dass sich die Bundeswehr weiterhin an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (Unmis) und in Darfur (Unamid) beteiligen soll. Die deutschen Streitkräfte sollen an beiden Missionen längstens bis 2010 teilnehmen. Im Sudan sollen bis zu 75 Soldaten eingesetzt werden, in Darfur bis zu 250.