Kollateralkrieg zwischen Tschad und Sudan
Der Wille zur militärischen Integration hat den Konflikt im Tschad internationalisiert
Anfang Mai entbrannte ein neuer Krieg an der Grenze zwischen Tschad und Sudan. Ein internationaler Konflikt, der zwei Bürgerkriege integriert. Tschadische Rebellen marschierten aus der sudanesischen Krisenprovinz Darfur in Richtung der Hauptstadt N´Djamena, wie das bereits 1990 der heutige Machthaber des Tschad, Idriss Déby, tat. Dieser war damals erfolgreich und ist nun seit achtzehn Jahren Präsident. Seine Macht stützt sich auf eine kleine Minderheit der Volksgruppe Zaghawa, Repression gegenüber jeglicher Opposition, die politische und militärische Unterstützung Frankreichs und seit 2006 auf Einnahmen aus dem Export von Erdöl. Seit der Bürgerkrieg in Darfur 2003 ausbrach, unterstützten Vertraute Débys die Aufständischen, während dieser offiziell weiterhin gute Kontakte zur sudanesischen Regierung pflegte, die er erst Ende 2005 abbrach. Seither unterstützt wiederum Khartum die Rebellen im Osten des Tschad, die bereits mehrfach versuchten, die Hauptstadt einzunehmen, vor deren Toren aber aufgrund französischer Unterstützung stets scheiterten.
Quelle: http://www.limes21.de/politik/34-ueberregional/809-kollateralkrieg-zwischen-tschad-und-sudan