Erstmals seit Monaten wieder Kämpfe in Darfur
Nairobi/Khartum (dpa) – Nach Monaten relativer Ruhe in der westsudanesischen Krisenregion Darfur sind in den vergangenen Tagen wieder Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen ausgebrochen. Die «Sudan Tribune» berichtete am Donnerstag, Kämpfer der «Bewegung für Gleichheit und Gerechtigkeit» (JEM) und Regierungssoldaten hätten sich in Khor Taan, etwa 50 Kilometer entfernt von der süddarfurischen Provinzhauptstadt Nyala, beschossen. Während ein JEM-Sprecher von einem Angriff der Soldaten sprach, sagte ein Polizeisprecher, die JEM-Kämpfer hätten einen von Soldaten begleiteten zivilen Konvoi angegriffen. Über Tote und Verletzte gab es zunächst keine Angaben.
Sudanesische Sicherheitskräfte hatten erst am Mittwoch in Khartum einen aus Darfur stammenden Journalisten festgenommen. Ende Oktober waren bereits mehrere Mitglieder einer Menschenrechtsorganisation und ein weiterer Journalist aus Darfur verhaftet worden.
In dem seit 2004 anhaltenden Konflikt in Darfur kämpfen Rebellen der überwiegend schwarzafrikanischen Bevölkerung gegen arabischstämmige Milizen, die von der sudanesischen Regierung unterstützt werden. Der Internationale Strafgerichtshof hat im vergangenen Jahr einen internationalen Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsidenten Omar Al-Baschir erlassen. Die Anklage wirft Al-Baschir Kriegsverbrechen in Darfur vor. Nach UN-Schätzungen sind seit Beginn des Konflikts mindestens 300 000 Menschen ums Leben gekommen.