Südsudan
Bereits 2000 Tote bei Stammesfehden
Mehr als im Darfur-Konflikt
Nairobi/Juba – Stammesfehden und bewaffnete Viehdiebstähle haben heuer im Südsudan nach UNO-Angaben bereits rund 2000 Menschenleben gefordert. David Gressly, Regionalkoordinator der UNO-Mission im Sudan (UNMIS), verlangte am Mittwoch im sudanesischen Rundfunksender Radio Miraya mehr Anstrengungen der Regierung, die Sicherheitslage im besonders betroffenen Bundesstaat Jonglei und den Nachbarregionen zu verbessern. Bei den Konflikten im Südsudan wurden heuer mehr Menschen getötet als in der westsudanesischen Krisenregion Darfur.
Erst Ende vergangener Woche waren nach UNO-Angaben 42 Menschen bei einem Angriff von Viehdieben getötet worden. Die Zeitung “Sudan Tribune” (Mittwoch) berichtete in ihrer Onlineausgabe über Überfälle auf 15 Dörfer in einem anderen Staat. Dabei seien 1500 Tiere gestohlen worden.
Erzbischof Daniel Deng Bul Yak, einer der wichtigsten Bischöfe der Episkopalisten im Südsudan, sprach im britischen Sender BBC von “gezielten Versuchen”, im teilautonomen Südsudan vor den im kommenden Jahr anstehenden Wahlen für Unruhe zu sorgen. Wenn nichts unternommen werde, die Konflikte um Vieh und Weideland zu beenden, sei das Friedensabkommen von 2005 in Gefahr.
Zwischen dem überwiegend von arabischstämmigen Muslimen bewohnten Nordsudan und dem von christlichen Schwarzafrikanern bewohnten Süden hatte 21 Jahre lang ein blutiger Bürgerkrieg geherrscht. Im Jahr 2011 soll die Bevölkerung des Südens in einer Volksabstimmung über eine völlige Unabhängigkeit entscheiden.(APA)
Quelle: Bereits 2000 Tote bei Stammesfehden