Konfliktlösung in Darfur in Sicht
KAIRO, 24. Februar (RIA Novosti). Ein definitives Abkommen über die Beendigung des langjährigen bewaffneten Konfliktes in der Region Darfur im Westen des Sudan wird voraussichtlich bis zum 15. März dieses Jahres unterzeichnet.
Das schreibt die gesamtarabische Zeitung Al-Sharq Al-Awsat am Mittwoch unter Berufung auf den sudanesischen Präsidenten Omar al-Bashir, der am Dienstag in der katarischen Hauptstadt Doha einen Waffenstillstand geschlossen und ein Rahmenabkommen mit der „Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung“, einer der bedeutendsten Widerstandsbewegungen von Darfur, unterzeichnet hat.
Der Unterzeichnungszeremonie haben neben dem sudanesischen Präsidenten und dem Chef der Widerstandsbewegung, Halil Ibrahim, auch der Emir von Katar, Sheikh Hamad ben Khalifa Al-Thani, und die Präsidenten von Tchad und Eritrea, Idris Debi und Isaias Afwerki, beigewohnt.
Das Abkommen war am vergangenen Samstag in Tchad paraphiert worden.
Das Dokument sieht die unverzügliche Einstellung der Kampfhandlungen, die Aufnahme von Direktverhandlungen über die definitive Bereinigung aller Streitigkeiten, das Heranziehen von Teilnehmern der Bewegung zum Dienst in den Streitkräften und in der Polizei, die Entlassung von Extremisten aus den Gefängnissen und die Begnadigung der zum Tode verurteilten Teilnehmer der Bewegung vor.
Weitere Aufgaben bestehen darin, die Vollmachten abzugrenzen und Mitglieder der Bewegung in die Machtstrukturen der Region einzubeziehen. Das Abkommen sieht auch die baldigste Umwandlung der Widerstandsbewegung in eine politische Partei vor.
Die sudanesischen Behörden verpflichten sich, die Flüchtlinge aus Darfur schrittweise zu entschädigen und mit dem Wiederaufbau und der Entwicklung der Wirtschaft der Region zu beginnen.
Ein gesonderter Punkt des Dokumentes betrifft die Teilung der Einnahmen aus der Gewinnung und Nutzung von Bodenschätzen Darfurs zwischen der Zentralführung des Landes und der Region.
Die sudanesischen Behörden sind zuversichtlich hinsichtlich der baldigsten Beendigung des Konfliktes in Darfur – trotz des Umstandes, dass eine weitere Gruppierung – die „Sudanesische Befreiungsbewegung“ mit Abdel Wahid Nur an der Spitze es bis jetzt ablehnt, mit Hartum Friedensverhandlungen zu führen.
Der Bürgerkrieg in Darfur dauert seit Februar 2003 an. Inzwischen sind nach unterschiedlichen Angaben 300 000 bis 500 000 Menschen getötet worden. Mehr als 2,5 Millionen wurden zu Flüchtlingen.